Beschreibung
Illustriert mit 26 Bildern und 1 Karte
Vom Deutschen ins Spanische übertragen von Maria Mercedes Álvarez Vázquez
Dies ist die glänzend erzählte Geschichte eines Mannes von den Kanarischen Inseln, dessen Gesicht und Körper dicht von Haaren bedeckt waren. Sie spielt im 16. und 17. Jahrhundert und führt an die Fürstenhöfe in Frankreich, Deutschland und Italien, wo der Haarmensch und seine behaarten Kinder als merkwürdige Wunder der Natur bestaunt wurden. Roberto Zapperi, der diese Geschichte hier erstmals rekonstruiert hat, zeigt die labile Grenze zwischen Mensch und Tier auf, die auf die Umwelt gleichzeitig faszinierend und abschreckend wirkte.
Roberto Zapperi erzählt vom Schicksal eines Eingeborenen aus Teneriffa, der mit einer sehr seltenen Krankheit behaftet war. Lange pelzartige Haare bedeckten sein Gesicht und seinen Körper und gaben ihm das Aussehen eines Tiers. Die Geschichte beginnt in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und setzt sich am französischen Hof König Heinrichs II. fort, dem Pedro Gonzalez – so sein spanischer Name – als Kind geschenkt wurde.
Der König ließ ihn studieren; in Paris heiratete er eine schöne Französin, die ihm mehrere zum Teil ebenfalls behaarte Kinder schenkte. Politische Wirren führten die Familie später nach Italien, an die Höfe der Farnese in Parma und Rom, bis der älteste Sohn seinen Eltern und Geschwistern schließlich in einem abgelegenen Dorf am See von Bolsena eine neue Bleibe verschaffte, wo sie endlich jenes normale Leben führen konnten, das ihre Anomalie ihnen bis dahin verweigert hatte.
Die labile Grenze, die den Menschen vom Tier trennt und die unwiderstehliche Anziehungskraft zwischen beiden motiviert, ist der rote Faden, der sich durch das ganze Buch zieht. Es erzählt davon, wie Fürsten den behaarten Menschen Schutz gewährten, sie jedoch gleichzeitig wie wilde Tiere ausstellten.
Die deutsche Verlagsausgabe erschien im Verlag C.H.Beck (München 2004)
Das Buch ist derzeit nur in spanischer Sprache erhältlich.
Rezensionen
„Der römische Kunsthistoriker Roberto Zapperi hat die wechselvolle Geschichte des Haarmenschen und seiner Familie in Archiven, Kunstsammlungen und Bibliotheken detektivisch rekonstruiert.“ (Der Spiegel)
„Die doppelte Erzähltechnik und die zum Teil fulminanten Interpretationen der Familiengeschichte im Medium der kunst- und naturgeschichtlichen Präsentation ihrer Zeit machen die Dynamik und das Fesselnde dieses Buches aus.“ (Die Zeit)
„Fast jeder kennt den Mythos „Die Schöne und das Biest“, Gegenstand zahlreicher Legenden und Thema vieler Verfilmungen, wie z.B. in der Version des französischen Surrealisten Jean Cocteau. Es gab jedoch auch eine wahre Geschichte mit dieser Konstellation, die sich Ende des 16. / Anfang des 17. Jahrhunderts abgespielt hat …“ — Rezension von Berthold Volberg lesen (Caiman.de)